Massenweise blaue Rohre säumen seit einigen Wochen rechter Hand die Straße von Hartheim nach Heinstetten. Zusammengeschnürt zu Sechserbündeln liegen sie neben dem Fußweg, zudem ein schwarzes Rohr, das bereits auf großer Länge zusammengeschweißt ist. Erneuert wird hier die Abwasserdruckleitung vom Pumpwerk Heinstetten zum Freispiegelkanal Hartheim. Bei der Gelegenheit wird gleich aber noch mehr vergraben. Investiert werden über 1,4 Mio. Euro.
Fast 50 Jahre hat die alte Abwasserdruckleitung auf dem Buckel, welche die beiden Meßstetter Stadtteile seit dem Jahre 1976 miteinander verbindet. Aufgrund des hohen Alters dieser Leitung sorgte man sich bei der Stadt Meßstetten, dass die Abwasserachse nicht mehr voll funktionstüchtig ist; sie wurde deshalb schon längere Zeit auch nur mit gedrosselter Pumpenleistung betrieben. Eine Fachfirma wurde beauftragt, die Erneuerung der Leitung zu planen, und in der April-Sitzung 2023 gab der Meßstetter Gemeinderat grünes Licht für Bauleistungen in Höhe von 1,42 Mio. Euro. Während Vorarbeiten und Erdaushub bereits seit Oktober vergangenen Jahres laufen, geht es in den nächsten Wochen nun ans Verlegen der Rohre.
Die Erneuerung der Abwasserdruckleitung erfolgt auf einer Länge von ungefähr 2,8 Kilometern; auf einer Länge von zirka 2,2 Kilometern wird zusätzlich eine Backbone-Leitung verlegt, die 2022 aus dem Auftrag der Firma Netze BW (Breitband) zurückgestellt worden war, um nicht zweimal hintereinander aufgraben zu müssen. Synergieeffekte nutzen, heißt das Schlagwort. Und deshalb kommt bei dieser Baumaßnahme sogar noch mehr in den Boden: Die Netze BW (Strom) wird auf 2,6 Kilometern Länge eine 20-kV-Stromleitung für Heinstetten mit verlegen; der Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe wird auf 1,8 Kilometern Länge eine neue Wasserleitung einbringen.
Die Kosten für die Stromleitung rechnet Netze BW direkt mit den beiden beauftragten Baufirmen Koch (Ratshausen) und Lohr (Ravensburg) ab, die Kosten für die Wasserleitung sind in der städtischen Kalkulation enthalten, werden aber dem Zweckverband in Rechnung gestellt. Das sind laut Plan rund 467.000 Euro, so dass von der Stadt Meßstetten unterm Strich rund 953.000 Euro zu bezahlen sind.
„Spielt das Wetter mit und läuft weiterhin alles nach Plan, dann rechnen wir damit, dass die Maßnahme bis Mitte des Jahres beendet ist“, erklärt Meßstettens Stadtbaumeister Claus Fecker. (VB)
