Baugebiet Loh I: Nach jahrelangem Behördenmarathon könnten im Herbst die ersten Bagger anrücken

Jede Kommune, die über ausreichend Bauplätze verfügt, kann sich äußerst glücklich schätzen. In Meßstetten ist Bauland ebenfalls knapp und die Stadtverwaltung unternimmt vielerlei Anstrengungen, um Bauwilligen ein Plätzle anzubieten. Sei es nun die Baulückeninitiative, bei der unbebaute private Grundstücke in den Markt kommen sollen, das Agenda-2030-Konzept „Innen- vor Außenentwicklung“, bei der städtische Brachflächen in der Kernstadt genutzt werden, oder auch die Ausweisung ganz neuer Baugebiete. Die Komponente Zeit ist in jedem Falle eine entscheidende.

Bis nämlich auf einer unbebauten Fläche irgendwann ein Wohnhaus steht, ziehen meist viele Jahre ins Land. Einen wahren Behördenmarathon muss auch eine Stadtverwaltung meistern, um einen rechtsgültigen Bebauungsplan aufzustellen. Unzählige Hürden gilt es zu nehmen, die je nach Gebiet vom Artenschutz über die Flächennutzung und Umweltprüfung bis hin zum Waldweidekonzept reichen. Viele Auflagen müssen erfüllt und Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden. So auch beim Bebauungsplan „Loh I“, für den der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Satzungsbeschluss fasste. 

Bürgermeister Frank Schroft ärgerte sich – und mit ihm viele Bürgervertreter quer durch den Gemeinderat – über diese Gutachteritis. „Aber es bleibt uns nichts anderes übrig, sonst gibt es keinen Genehmigungsstempel von der Fachbehörde“, brachte es der Schultes auf den Punkt, warum manches, nicht nur gefühlt, eine kleine Ewigkeit dauert. Nun aber können wirklich bald die Bagger anrücken am südlichen Ortsrand von Meßstetten, im direkten Anschluss an die Oskar-Wettstein-Straße. Läuft alles nach Plan, ist es im Herbst so weit.

Insgesamt 1,43 Hektar umfasst das Baugebiet Loh I, das planerisch als Innenbereich der Stadt angesehen wird. Hier ist Platz für 20 Grundstücke. Direkt angrenzend – noch weiter Richtung Blumersberg – ist das Baugebiet Loh II, das später folgen wird und wo Pläne bereits in der Schublade sind. Hier können auf 2,86 Hektar weitere 36 Grundstücke realisiert werden.